Das Internet der Dinge (IoT) ermöglicht schnellere und effizientere Polizeiarbeit. Im Fachreferat der CyOne Security am diesjährigen Schweizer Polizei Informatik Kongress (SPIK) kamen die weitreichenden technischen Möglichkeiten zur Sprache, welche dank der digitalen Vernetzung die Arbeit von Einsatzkräften erleichtern. Aufgezeigt wurden aber auch die damit einhergehenden Cyber-Risiken. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, inwiefern gerade in sensiblen Bereichen wie der Polizeiarbeit umfassende Cyber Security unverzichtbar ist.

Tatort Internet. Das Einsatzgebiet der Polizei umfasst längst auch den virtu­ellen Raum. Angesichts der starken Zunahme von Delikten durch Cyber-Kriminelle bauen die hiesigen Polizei­korps ihre Digital-Expertise laufend aus. Die Verbrechen, die bekämpft werden, reichen von Drogen- und Menschenhandel bis hin zu Droh- und Betrugsmails, die an Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen verschickt werden.

Solche betrügerischen Mails – soge­nannte Fake-Extortion-Mails – wurden auch schon mit einer Kantonspolizei als Absender verschickt. Auch Behörden stehen bereits heute im Visier von Cyber-Kriminellen. Und in Zukunft dürften sich Cyber-Attacken auf sie noch intensivieren. Denn die digitale Vernetzung der polizeilichen Infra­struktur wird stark ausgebaut. Das erhöht die Zahl möglicher Einfallstore für Hacker markant.

Die digitale Polizei rückt aus

In Zukunft laufen Polizeieinsätze voll vernetzt ab: Via Tablets haben die Ein­satzkräfte unterwegs jederzeit Zugriff auf alle relevanten Informationen. Auf dem Polizeiposten ist man in Echtzeit über den aktuellsten Stand informiert, denn einsatzrelevante Daten werden laufend zwischen allen Beteiligten aus­getauscht. Für die notwendige Konnek­tivität sorgen smarte Einsatzmittel.

Das können zum Beispiel Fahrzeuge sein, die mit Sensoren und mobilen Büros ausgestattet sind, oder auch Smartphones und Bodycams. Sie alle liefern wertvolle Daten zur Beschleu­nigung und Verbesserung der Polizei­arbeit. Auch Drohnen kommen heute verstärkt zum Einsatz. Sie versorgen die Einsatzkräfte mit Bildern aus der Vogelperspektive oder klären Innen­räume in gefährlichen Situationen auf, was die Lagebeurteilung erleichtert.

Sensitive Daten bedürfen Schutz

Mit der digitalen Vernetzung nimmt die Zahl der internetfähigen Devices bei Polizeieinsätzen stark zu. Die digitale Infrastruktur wird damit zunehmend komplexer und die Datenmenge steigt rasant an. Die Vorteile dieses durch digitale Technologien erweiterten Ein­satzrepertoires sind unbestritten: ein­fachere administrative Prozesse, inter­aktives Agieren, mehr Echtzeit-Infor­mationen, Schutz für die Einsatzkräfte und vieles mehr.

Damit die neuen digitalen Möglichkeiten aber nicht zum Sicherheitsrisiko werden, ist es zentral, der Cyber-Sicherheit oberste Priorität einzuräumen. Wenn Daten beispielsweise manipuliert werden, kann das zu Fehl­einschätzungen führen – mit fatalen Folgen für den Einsatzerfolg. Gefährdet sind auch Personendaten. Sie gelten als besonders schützenswert. Geraten solch sensitive Informationen in falsche Hände und werden veröffentlicht, ist der Schaden enorm.

Professionell organisierte Cyber-Kriminelle

Je mehr IoT-Geräte ins digitale Polizei­netz integriert werden, desto grössere Angriffsflächen bietet die Polizeitech­nik den Cyber-Kriminellen. Dass diese heute rund um die Uhr zuschlagen – auch auf die digitale Infrastruktur von Polizeien –, ist unbestritten. Dabei operieren sie höchst professionell und sind mit allen technologischen Was­sern gewaschen. So spionieren heute schon internationale kriminelle Orga­nisationen im Polizeiumfeld mit dem Ziel, den Ermittlungsbehörden einen Schritt voraus zu sein. Dabei spielen IoT-Geräte eine unrühmliche, aber bedeutende Rolle. Denn viele weisen gravierende Sicherheitslücken auf. Der Grund: Eine Vielzahl von IoT-Devices wie zum Beispiel Überwachungskame­ras lässt sich zwar ins IoT-Netzwerk integrieren, obwohl sie ursprünglich nicht dafür konzipiert worden sind. Ent­sprechend selten – wenn überhaupt – werden die ohnehin dürftigen Sicher­heitsfeatures aktualisiert.

Gefahren aus der Lieferkette

Ein weiterer blinder Fleck neben dem unzureichenden Schutz ist die Herkunft von IoT-Devices. Die grosse Mehrheit des Equipments stammt aus Asien; die Lieferketten der verbauten Komponen­ten sind häufig intransparent. Das ver­vielfacht ihr Gefahrenpotenzial. Umso mehr, weil häufig unklar ist, inwiefern und wie tief Hersteller oder Staaten Zugriff auf die Systemehaben. Zudem können Systeme und Komponenten bereits ab Werk kompromittiert sein. Diese Faktoren tragen zu einem erhöh­ten Risiko für sogenannte Supply-Chain-Attacken bei. Deshalb sollten Polizeien bei der Auswahl von IoT-Ge­räten einer transparenten Lieferkette besonders hohe Beachtung schenken.

Vernetzte Polizeitechnik: Cyber Security stärken

Wenn schon bei Design und Entwick­lung von IoT-Devices auf umfassende Cyber Security geachtet worden ist, können sie Polizeiorganisationen bedenkenlos einsetzen. Das Stichwort hierfür heisst «Security by Design»: Dabei werden die notwendigen Sicherheitsmassnahmen nicht nur an der Peripherie, sondern vor allem innerhalb des Produkts um­gesetzt.

Die CyOne Security setzt den Ansatz «Security by Design» konsequent um: mit sicheren Architekturen für Hard-und Software, bewährten Update-Mechanismen und verifizierbaren Audit-Prozessen für die spezifische IoT-Lösung. Die IoT Security-Experten kümmern sich um die Orchestrierung der Zugriffsrechte und die Kontrolle der Zugriffe. Dabei wird sichergestellt, dass die einzelnen Dienste im IoT-Netz­werk voneinander abgeschottet laufen und über klar definierte Schnittstellen miteinander kommunizieren. Dieses Prinzip der Segmentierung gilt auch für Daten.

Digitaler Wandel vollzieht sich rasch

Bis das Potenzial aller digitalen Mög­lichkeiten von Blaulichtorganisationen umfassend genutzt werden kann, braucht es sicherlich noch Zeit. Einer­seits wird die digitale Aufrüstung durch gesetzliche Bestimmungen verlang­samt. Stichwort: Datenschutz. Ande­rerseits sorgt die Harmonisierung unterschiedlicher IT-Systeme sowie auch die föderalistische Organisation des Polizeiwesens in der Schweiz für Herausforderungen, die es zu bewälti­gen gilt. Doch dass die Polizei der Zukunft digital voll vernetzt ausrückt, davon ist auszugehen. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann – und wie sicher.

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